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DAS SIND WIR!

Der Verein

Die Entstehung

Am Anfang stand eine Internetchallenge, bei der es darum ging die Natur seiner Heimat zu zeigen. Lauritz, Tobias und ein Kommilitone tauchten dafür in der Förde und waren geschockt. Netze aus Schwefelbakterien, alte Munition, meterdicker toter Schlamm, Algen, welche das Wasser bis zu völliger Dunkelheit trüben und fast keine Fische – die Förde zeigte den Studenten den bedrohlichen Zustand. Das konnte nicht so bleiben. So beriefen die drei zusammen mit Freunden das erste Treffen im Volksbad zum Fördeschutz ein.

Und so kam der Stein ins Rollen. Erste Pläne wurden geschmiedet, wie der Förde geholfen werden kann und kleinere Aktionen, wie Strandsammlungen wurden durchgeführt. Die Gemeinschaft wuchs immer weiter, bis Dominiks Wohnzimmer langsam zu eng für die Treffen wurde. So kam die Idee eines Vereins auf, auch, weil es an Mitteln zur Umsetzung der Pläne fehlte. So wurde die Anzahl der Mitglieder mit jeder Aktion, mit jedem Treffen größer, bis wir heute über 30 feste Mitglieder und mehr als 100 Unterstützer sind.

Das Team

Wir sind ein junger Naturschutzverein, dessen erklärtes Ziel es ist den desolaten Zustand der Flensburger Förde zu verbessern. Dafür kommen Menschen aus allen Lebensbereichen zusammen: Taucher, Lehrkräfte, Soldaten, Studenten, Handwerker, Schüler, It-ler – wirklich jeder, der sich einbringen und der Förde helfen möchte, ist willkommen. Gemeinsam planen wir Aktionen, geben Wissen weiter und gestalten gemeinsame Unternehmungen, wie Lagerfeuer am Strand.

Der Vorstand

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Vorsitzender

Lauritz Graf Bülow von Dennewitz

ist Initiator und Leiter von Mission Förde. Er studiert an der Hochschule Flensburg und befasst sich besonders mit der Verwaltung und Kooperation unserer Partner. Außerdem ist er für Pressearbeit und Social-Media verantwortlich.

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Stv. Vorsitzender

Dominik Gruss

ist langjähriger Flensburger, Pädagoge und besonders für die Vermittlungsarbeit und Materialverwaltung im Verein zuständig.

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Kassenwart

Tobias Grimm

studiert ebenfalls an der Hochschule Flensburg, führt unsere Bücher und ist Ansprechpartner für Spenden und Mitgliedsbeiträge.

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Schriftführerin

Ronja Sutton

arbeitet in der Verwaltung und ist als Schriftführerin für alles Formale zuständig und unterstützt den Vorsitzenden bei der Verwaltung und Organisation von Events.

ZUSTAND DER FÖRDE

Doch was ist unsere „Mission“? Der Flensburger Förde geht es schlecht, sehr schlecht sogar. In einem Bericht aus dem Jahr 2021 des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (ehemals Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung) wird der schlechte ökologische Zustand u.a. auf die hohen Nährstoffkonzentrationen aus der Landwirtschaft zurück geführt.1

Von dänischer Seite wird der Zustand der Förde noch schlechter eingeschätzt.2 Die hohen Nährstoffbelastungen führen zu einem erhöhten Aufkommen von Algenblüten 3, die wiederum weniger Sonnenlicht in tiefere Wasserschichten dringen lassen. Dort sind aber andere Organismen genau von diesem Sonnenlicht abhängig um Photosynthese betreiben zu können.4

Im Herbst und Winter bei abnehmenden Temperaturen sterben die Algen ab (das erklärt auch die besseren Sichtverhältnisse beim Tauchen zu diesen Jahreszeiten), und das organische Material sinkt zu Boden und wird dort nur teilweise wieder von Mikroorganismen abgebaut. 5 Da die Schichten im Meeresboden häufig schlechte Sauerstoffbedingungen aufweisen, können hier nur sogenannte anaerobe Bakterien, also solche, die keinen Sauerstoff zum Leben brauchen, überleben. Hier entstehen in der Regel auch die streng riechenden Gase, die sich freisetzen, wenn der Boden bewegt wird.6

Die hohen Nährstoffeinträge führen aber auch zur Entwicklung anderer Algenarten, die sich am Boden entwickeln und so andere Organismen, z.B. Seegras überwuchern.7 Wenn dann auch noch natürliche Wasserfiltrierer wie die Miesmuschel, die die Nährstoffe aus dem Wasser ziehen und in eigene Biomasse umwandeln, übermäßig aus dem Ökosystem entnommen werden, erleidet das System über kurz oder lang einen Kollaps und gerät aus der Balance.

Auch die übermäßige Entnahme von Fischen, die sich wiederum häufig von Algen ernähren und so ihren Beitrag zu einem gesunden Ökosystem leisten, führt zu einer Verstärkung dieses Teufelskreises. 8 Wir haben uns zum Ziel gesetzt, etwas gegen den schlechten Zustand zu tun und haben dafür den eingetragenen Verein Mission Förde gegründet. Wie werden wir aktiv?

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CLEAN-UPS

Bei unseren Clean-ups im toten Fördeschlamm des Hafens mischt sich Naturschutzeuphorie mit der wahrscheinlich kuriosesten Schatzsuche, die Flensburg zu bieten hat.
Mit einer ganzen Reihe von Tauchern (Sporttaucher, Berufstaucher, Forschungstaucher) und Landhelfern werden dabei Gegenstände, die nicht in die Förder gehören, aufgespürt und mit Muskelkraft sowie gesicherter Hebesysteme hochgezogen.
In Kooperation mit dem Technischen Betriebszentrum (TBZ) werden diese Gegenstände abschließend fachgerecht entsorgt.
Wirklich - es gibt nichts, was man in dem trüben Wasser des Hafenbecken nicht findet – mit Konsequenzen für die Meeresbewohner. So sind beispielsweise die giftigen Lithium Akkus der E-Roller ein großes Problem in der Förde und stellen auch beim Bergen eine Gefahr dar.
Um so besser, wenn sie aus dem Wasser verschwinden!

SEEGRASPFLANZUNGEN

Bei unseren dänischen Nachbarn konnten wir im Vejle Fjord bereits erste Erfahrungen im Anpflanzen von Seegras sammeln.
Der Verein Os om Havet und die Kommune Vejle setzten sich seit Jahren aktiv für den Meeresschutz ein, denn der dortige Fjord wies lange einen ähnlich bedrohten Zustand wie die Flensburger Förde auf.
Heute greifen die dortigen Naturschutzmaßnahmen und könnten evtl. als Beispiel für unsere geplanten Maßnahmen dienen.
Seegräser helfen dabei, Nährstoffe aus dem Wasser zu ziehen, Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre zu binden und Wasser sowie Meeresboden mit Sauerstoff zu versorgen. Außerdem fungieren sie als Kinderstube für viele heimische Fischarten und wirbellose Tiere (Invertebraten).
Das Verschwinden der Seegraswiesen in der Flensburger Förde ist daher äußerst besorgniserregend und wird durch unseren Verein kommuniziert und adressiert.

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STEINRIFFE

Riffe bedeuten Leben – besonders in der Ostsee.
Durch die in den letzten Jahrhunderten praktizierte Steinfischerei fehlt es häufig an Hartsubstrat in der Ostsee. Hartsubstrat dient als limitierende Ressource für die Ansiedlung von diversen Organismen, z.B. Algen, Weichkorallen, Muscheln, Quallen und vielen weiteren.
Ohne Steinriffe fehlen außerdem häufig auch Nischengebiete zwischen Gesteinen, in denen juvenile Fische sich vor Raubfischen verstecken und Zuflucht finden können. Die marine Flora und Fauna gewinnt an Diversität dazu, wenn es verschiedene Ökosysteme wie Seegraswiesen und Steinriffe zu bewohnen gibt. Sie bilden den Schutz- und Lebensraum für zahlreiche Bewohner der Förde.
Fehlt es daran, fehlen wichtige Komponenten für ein funktionierendes und stabiles Ökosystem.

AUFKLÄRUNG

Unsere wichtigste Waffe ist die Aufklärung.
Für viele Menschen ist der Meeresgrund weiter entfernt als das All. Nur wenige Menschen dringen bis unter die Wasseroberfläche vor und solange die Oberfläche der Förde noch glitzert und die Radios von sehr guter Badequalität sprechen, ahnt wohl niemand eine Gefahr.
Um den Menschen zu verdeutlichen, was mit der Förde nicht stimmt, sind Bilder und Hands-on Erfahrungen unsere wirksamste Waffe gegen Vorurteile und Unwissen.
Viele Menschen wissen bereits um die ökologischen Probleme der Ostsee, aber dass ihr Heimatgewässer davon ebenfalls betroffen ist, ist für viele hingegen neu.
Dabei ist der Schutz der natürlichen Ressourcen vor der eigenen Haustür für uns und unsere Kinder sowie weitere Generationen enorm wichtig.

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VERBINDEN

Unser Verbund liegt nicht nur in unseren Mitgliedern und Unterstützern. Wir arbeiten eng mit der örtlichen Politik, anderen Vereinen, der deutschen und dänischen Seite zusammen und tauschen uns über Forschung und mögliche Pläne für die Gestaltung der Förde aus. Ein dichtes Kooperationsnetzwerk ist das wichtigste, wenn wir unserer Förde helfen wollen, denn um einen Meeresarm zu retten, braucht es viele Hände.

Faq

Meine Bankverbindung/ Adresse/ Name hat sich geändert. Wie kann ich das mitteilen?
Bitte sende uns eine Anfrage über das Kontaktformular.
Bekomme ich für meine Spenden eine Spendenquittung?
Eine Spendenquittung muss erst ab einem Betrag von 300 Euro ausgestellt werden. Melde dich in dem Fall bitte über das Kontaktformular bei uns.
Wie kann ich der WhatsApp Gruppe beitreten?
Scanne einfach den QR Code oder schicke uns eine entsprechende Anfrage über das Kontaktformular.
Kann ich auch helfen, ohne Mitglied eines Naturschutzvereins zu sein?
Ja, auch ohne Mitglied eines Naturschutzvereins zu sein, kannst du einen Beitrag zum Naturschutz leisten.
Du kannst umweltbewusst handeln, Ressourcen sparen, umweltfreundliche Entscheidungen treffen, dich informieren und andere Menschen für den Naturschutz sensibilisieren.
Es gibt auch häufig die Möglichkeit als Freiwilliger an Naturschutzprojekten teilzunehmen, selbst wenn du kein offizielles Mitglied bist.
Wann findet der Stammtisch statt?
Du willst uns kennenlernen und vielleicht sogar mitmachen?
Schreib uns an und komm zu unserem Stammtisch. Er findet jeden 1. Mittwoch im Monat statt.

1 Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (2021): Umweltzustand der Flensburger Innen- und Außenförde sowie die Pläne der Landesregierung zur Verbesserung der dortigen Wasser- und Umweltqualität Drucksache 19/3106. Abgerufen unter: https://www.naturfreunde-sh.de/media/files/2022-02-25_Drucksache-Flensburger-Foerde-01.pdf am 09.10.2023.

2 MILJØSTYRELSEN (2023, 15. MÄRZ): Flensborg Fjord. Abgerufen unter: https://mst.dk/natur-vand/overvaagning-af-vand-og-natur/lokalitetsbeskrivelser/marin/flensborg-fjord/ am 15.3.2023.

3 SCHNEIDER, G. & STIENEN C. (2013): Planktongemeinschaften. P. Emschermann, O. Hoffrichter, H. Körner & D. Zissler (Hrsg.): Meeresbiologische Exkursion: Beobachtung und Experiment. Springer Publishing. Abgerufen unter: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-642-39396-9 am 10.3.2023.

4 ZIMMERMAN, R. C. (2006): Light and photosynthesis in seagrass meadows. In A.W.D. Larkum, R.J. Orth & C. M. Duarte (Hrsg.), Seagrasses: Biology, Ecology and Conservation, 303-321. Abgerufen unter: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-1-4020-2983-7_13 am 4.2.2023.

5 GERLACH, S.A. (1994): Spezielle Ökologie. Marine Systeme. Springer Verlag.

6 (vgl. ebd.)

7 DUARTE, C. M., ALVAREZ, E., GRAU, A., & KRAUSE-JENSEN, D. (2004): Which monitoring strategy should be chosen. In J. Borum, C.M. Duarte, D. Krause-Jensen & T.M. Greve, European Seagrasses: An Introduction to Monitoring and Management, 41-44. Abgerufen unter: https://www.researchgate.net/profile/Jens--Borum/publication/242602562_European_Sea-grasses_An_Introduction_to_Monitor-ing_and_Management/links/00b7d52a0d5ce9ec30000000/European-Seagrasses-An-Introduction-to-Monitoring-and-Management.pdf#page=48 am 22.2.2023.

8 DUFFY, J. E. (2006): Biodiversity and the functioning of seagrass ecosystems. Marine Ecology Progress Series, 311, 233-250. Abgerufen unter: https://www.researchgate.net/publication/250218629 _Biodiversity_and_functioning_of_seagrass_ecosystems am 24.2.2023.